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Kulturleitbild der Stadtgemeinde Ansfelden

Nach Vorberatung im Kulturausschuss hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 28.06.2007 nachfolgendes Leitbild beschlossen, das mit 01.08.2007 in Kraft trat.

Kultur & Kunst in Ansfelden

„Kultur ist soziale Ordnung, welche schöpferische Tätigkeiten begünstigt. Vier Elemente setzen sie zusammen. Wirtschaftliche Vorsorge, politische Ordnung, moralische Tradition und das Streben nach Wissenschaft und Kunst. Sie beginnt, wo Chaos und Unsicherheit enden. Neugier und Erfindungsgeist werden frei, wenn die Angst besiegt ist und der Mensch schreitet aus natürlichem Antrieb dem Verständnis und der Verschönerung des Lebens entgegen.“
William James Durant


Kultur umfasst die Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Lebensäußerungen. Sie soll Ausdruck einer bestimmten Lebensweise sein und das soziale Zusammenleben in vielerlei Aspekten bereichern. Reges kulturelles Leben ist Ausdruck von Wohlstand und sozialer Gerechtigkeit. Der Begriff „Lebenskultur“ ist Ziel und Leitbild für die Stadt Ansfelden, ihren Bürger*innen die Gelegenheit zur kulturellen Entwicklung und Entfaltung in allen ihren Lebensbereichen zu ermöglichen.

Die Förderung von Kultur unterstützt vielerlei Aktivitäten auf den verschiedensten Gebieten, so auch in der Kunst und in der Volkskultur. Mit Kulturförderung schafft die Stadt Ansfelden die Rahmenbedingungen, ihre Einwohner*innen, unabhängig von Alter, kultureller Herkunft oder sozialem Status in das kulturelle Leben der Gemeinde einzubeziehen. Nicht nur die Förderung von Talenten, sondern auch die Auszeichnung für kulturelle Leistungen ist ein wesentliches Anliegen. Herausragende Leistungen in den Bereichen von Kunst und Kultur werden seitens der Stadtgemeinde durch besonderen Ehrungen (Kulturehrennadel) belohnt. Dazu zählt auch die Unterbreitung von Vorschlägen seitens der Stadtgemeinde an das Land Oberösterreich zur Ernennung von verdienten Personen

Das kulturelle Leitbild kann keine detaillierten Handlungsweisen vorgeben. Kulturförderung braucht ein entsprechendes Maß an Freiheit, da kulturelle Entwicklungen Spiegelbild unserer Gesellschaft sind, die sich in einem steten Wandel befindet. Starre Vorgaben werden dieser Dynamik nicht gerecht.


Bereiche des Ansfeldner Kulturlebens:

  • Kulturelle Tradition und Moderne: Anton Bruckner, der berühmteste Sohn der Stadt Ansfelden, gehört zu denjenigen Komponisten des 19. Jahrhunderts, deren Schaffen sich am nachhaltigsten auf die spätere Musikgeschichte ausgewirkt hat. Ansfelden ist sich seiner Bedeutung bewusst und hält Bruckners kulturelles Erbe in Ehren. Doch auch die Moderne soll ihren Platz in Ansfelden finden. Im Spannungsfeld zwischen Pflege künstlerischer Tradition und zukünftiger Kunstströmungen werden fruchtbare kulturelle Impulse entstehen.

  • Kulturvereine: Das ehrenamtliche, freiwillige Engagement der Ansfeldner*innen in Vereinen bereichert das kulturelle Leben der Stadt und wird von der Stadtgemeinde bestmöglich gefördert.

  • Jugendarbeit: Als kulturelle Investition in die Zukunft wird im Sinne ganzheitlicher Jugendarbeit die Kreativität junger Menschen in Ansfelden unterstützt und deren innovative Ausdrucksform willkommen geheißen.

  • Kirche und Religionsgemeinschaften: Die Heimatgemeinde des „Musikanten Gottes“, wie Anton Bruckner genannt wird, anerkennt Religionsgemeinschaften als Bestandteil kultureller Identität.

  • Architektur, Stadtbild und Denkmalschutz: Das heterogene städtebauliche Erscheinungsbild von den Ortsteilen Ansfeldens ist ein Teil des kulturellen Selbstverständnisses, das - bedingt durch die Geschichte - stark von Gegensätzen geprägt ist. Architektur und Städtebau sind weder kultureller Luxus noch entbehrliche Dekoration. Vielmehr erwächst aus diesen grundlegenden Bausteinen lebenswerte Umwelt und eine Stadt mit Lebenskultur.

  • Kulturelle Einrichtungen in den Ortsteilen: Dem Prinzip der kulturellen Nahversorgung und des breitestmöglichen Zugangs zur Vielfalt der Kunst verhaftet, werden die Kulturveranstaltungen Ansfeldens in verschiedenen Ortsteilen angeboten:
    im Anton-Bruckner-Centrum (und den Höfen der hiesigen Bauernschaft) in Ansfelden, im Rathaussaal, dem Gemeindeamt, dem Pfarrsaal und in der Bibliothek in Haid, dem Volksheim in Nettingsdorf und in den drei Pfarrkirchen. Demokratische Kulturarbeit bedeutet auch das Bereitstellen von öffentlichen Einrichtungen und Personal zur Unterstützung der Ehrenamtlichkeit. Die Stadtgemeinde ermöglicht sowohl Veranstalter*innen, als auch als Besucher*innen den freien Zugang zu öffentlichen Kultureinrichtungen.

  • Integration, Zusammenleben verschiedener Kulturen: Ansfelden ist auch Heimat für Menschen aus fremden Kulturen. Integration ist ein Anpassungsprozess aufseiten aller Beteiligten, wo wechselseitiges Lernen und Wachsen durch gegenseitige Anerkennung passiert. Die Stadtgemeinde will die Pflege der Kultur von hier ansässigen Migrant*innen  im Rahmen der österreichischen Rechtsordnung ermöglichen. Wir wollen uns selbst und die anderen durch die Kultur als das erfahren, was wir sind: Menschen.


Leitziele:

  • Information: mittels der zur Verfügung stehenden Medien soll der Ansfeldner Bevölkerung das Kulturangebot bekannt gemacht werden.

  • Koordination: Zum Dialog mit den Kulturschaffenden und zur Koordination der Veranstaltungen soll auch weiterhin das Anfeldner Kulturgespräch dienen.

  • Neues fördern sowie Bestehendes erhalten und pflegen: Ansfelden will eine kulturelle Landschaft, in der das Experimentelle neben dem Traditionellen Platz findet.