Paukenschlag vor UVP-Verhandlung zur B139 Neu
Ein großer Kritikpunkt bei der B139 Neu war bisher die Umwidmung des Haider Wasserwaldes in Wohnbaugebiet. Bgm Partoll: „Ich will den Wald erhalten! Für die weitere Nutzung wird es Gespräche mit den Eigentümern, aber auch der Bevölkerung geben“

Visualisierung der geplanten Umfahrung.

Bgm. Partoll will den Wasserwald erhalten. (Foto: Stadt Ansfelden / G. Kraftschik)
Am 29. Juni kommt es beim Gasthof Stockinger in Ansfelden ab 9 Uhr zur mündlichen Verhandlung der Umweltverträglichkeitsprüfung für die B139 Neu samt Autobahnknoten. Einer der großen Kritikpunkte war die geplante Umwidmung des über 70.000m² großen Haider Wasserwaldes in Wohnbaugebiet. Nun lässt Bürgermeister Christian Partoll damit aufhorchen, den Wald als solchen bewahren zu wollen. „Ich will den Wald erhalten! Für die weitere Nutzung wird es Gespräche mit den Eigentümern, aber auch der Bevölkerung geben“ so Partoll.
Ohne B139 keine Straßenbahn
„Mit dem Erhalt des Wasserwaldes machen wir ökologisch einen großen Schritt in Richtung Zukunft und Klimaneutralität. Ein weiterer ökologisch großer Schritt ist die Verlängerung der Straßenbahn nach Haid und Kremsdorf. Diese kann nur mit der B139 Neu realisiert werden. Die Trasse verläuft nämlich auf der derzeitigen B139. Zudem können wir wesentliche Ortsteile damit verkehrsberuhigen, was die Wohn- und Lebensqualität massiv steigern wird. Für Ansfelden und den gesamten Zentralraum Linz ist dieses Projekt alternativlos, um die täglichen Staus wesentlich zu reduzieren, aber vor allem den öffentlichen Verkehr merklich auszubauen. Zudem ist die Verkehrssicherheit bei dem jahrzehntealten Autobahnabfahrtsprovisorium in Haid eine wahre Katastrophe!“, unterstreicht Ansfeldens Bürgermeister.
"Ich hoffe, dass die konstruktiven Kräfte, sowohl in der Politik als auch in den Bürgerinitiativen, zum Wohle für die gesamte Bevölkerung diesem Projekt die Zustimmung geben und weitere jahrelange Verzögerungen nicht stattfinden“, so der Ansfeldner Stadtchef.
Unterstützung bekommt der Ansfeldner Bürgermeister von Mobilitäts-Landesrat Mag. Günther Steinkellner. „Wir wollen nichts zubetonieren, sondern die bestehende Infrastruktur zur Sicherheit und Lebensqualität unser Bürgerinnen und Bürger verbessern. Vor allem bei der Autobahnabfahrt kommt es immer wieder zu gefährlichen Rückstauungen auf die Autobahn. Nach der Errichtung der Umfahrung Haid wird die Straßeninfrastruktur der alten B139 für die Straßenbahnverlängerung nach Ansfelden in Anspruch genommen. Mit einem neuen Mobilitätsknotenpunkt, an dem sich Bus, Bim und Bahn treffen, errichten wir nachhaltige Strukturen, von denen zahlreiche Menschen profitieren. Ich bedanke mich für die konstruktive und produktive Zusammenarbeit, dass wir so rasch wie möglich und mit gemeinsamer Energie diese langfristigen Projekte umsetzen können“, so Steinkellner.
Mehr Lebensqualität für viele Menschen in Haid
Die geplante Umfahrung für Haid mit dem neuen Autobahnanschluss bringt mehr Lebensqualität, bessere Luft und mehr Verkehrssicherheit für viele Menschen in Ansfeldens bevölkerungsreichsten Stadtteil.
Die Autobahnabfahrt Traun mitten im Stadtteil Haid wurde in den Nachkriegsjahren als Behelfslösung errichtet. Über die Jahre nahm der Verkehr kontinuierlich zu. Mittlerweile benutzen täglich rund 26.000 Fahrzeuglenker*innen die Anschlussstelle. Dabei führen die Verkehrsströme direkt an heiklen Einrichtungen, wie dem Zentrum für Betreuung und Pflege, der Landesmusikschule und dem Kindergarten Haid I vorbei.
Nach dem Baubeginn 2023 soll ab 2025 zusätzlich zur neuen, leistungsadäquaten Anschlussstelle auch die B139 Kremstalstraße verlegt und neu gebaut werden. Damit sollen die Menschen im Stadtteil Haid von Lärm- und Luftschadstoffen entlastet werden und die unfallträchtigen Kreuzungslösungen beim nahegelegenen Haid Center verkehrssicher umgewandelt. Bis zu 80 Prozent des derzeitigen Verkehrsaufkommens im Stadtteil Haid werden auf die Umfahrung verlagert. Viele weitere kleine Bestandteile, wie das Versetzen von Bushaltestellen oder die Schaffung zusätzlicher Radwege sind ebenfalls geplant. Nach der Errichtung der Umfahrung Haid wird die Straßeninfrastruktur der dann "alten " B139 für die Straßenbahnverlängerung genutzt.
Weiterführende Dokumente
- Kundmachung der mündlichen Verhandlung am 29. Juni auf den Seiten des Landes OÖ
- Zusammenfassende Bewertung im Rahmen der Umweltverträglichkeits-Prüfung
- Sehen Sie sich auch die Interaktive Panoramatour an.
- Der geplante Baubeginn ist laut Info Land OÖ und ASFINAG 2023, die geplante Fertigstellung 2025.
- Die ASFINAG und das Land OÖ luden im Zuge der laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zur aktuellen Planungsausstellung am Donnerstag, 11. November 2021 im Rathaussaal (Hauptplatz, Stadtteil Haid) ein.
Hinweis: Bis einschließlich 28. Juni 2022 kann die zusammenfassende Bewertung
während der Amtsstunden auch im Stadtamt der Stadtgemeinde Ansfelden, Hauptplatz 41, 4053
Ansfelden, im Marktgemeindeamt Pucking, Puckinger Straße 5, 4055 Pucking, sowie beim Amt
der Oö. Landesregierung, Abteilung Anlagen-, Umwelt- und Wasserrecht, Kärntnerstraße 10-12,
4021 Linz, eingesehen werden. Daneben steht die zusammenfassende Bewertung auch im Internet auf der Homepage des Landes Oberösterreich unter der Adresse www.land-oberoesterreich.gv.at (> Themen > Umwelt > Rechtsinformationen > Kundmachungen der Abteilung Anlagen-, Umwelt- und Wasserrecht) im pdf-Format zum Download bereit.