Ansfelden dampft los in Richtung CO2-Einsparen: Fernwärme aus der Smurfit Kappa Nettingsdorfer für die Stadt
Ab Oktober 2021 starten die Bauarbeiten für mehr Fernwärme in Ansfelden, ab Herbst 2022 bekommen die ersten Haushalte wohlige Wärme aus dem heißen Dampf der Papierproduktion. Ansfelden hilft so mit bis zu 20.000 Tonnen CO2 einzusparen und trägt bei die Klimakatastrophe zu lindern. "Mit diesem Projekt nutzen wir die Ressourcen vor der Haustüre und machen uns in Sachen Heizen unabhängiger vom Ausland“ freut sich Bürgermeister Manfred Baumberger.
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Bürgermeister Manfred Baumberger, Umweltstadträtin Brigitte Werenka, Mag. Günter Hochrathner (CEO Smurfit Kappa Nettingsdorfer), Mag. Jakob Edler (Bioenergie-Unternehmensgruppe) und Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Dell (GF OÖ Energiesparverband) beim Spatenstich für die Bioenergie-Gruppe Fernwärmeanlage in der Smurfit Kappa Nettingsdorf AG & Co KG.
Verpackungen, genau genommen die Erzeugung von Wellpapperohpapier, sind das Kerngeschäft von Smurfit Kappa in Nettingsdorf. Ab Oktober 2022 kommt ein weiteres Feld dazu: Die Nettingsdorfer Papierfabrik koppelt zukünftig Abwärme gemeinsam mit der weststeierischen Bioenergie-Unternehmensgruppe für Ansfelden aus. Am 26. August 2021 fand der Spatenstich dazu statt.
Bürgermeister Manfred Baumberger ist der Ausstieg aus der Wärmeversorgung mit fossilen Brennstoffen ein Anliegen. „Einerseits ist uns als Klimabündnisgemeinde wichtig, CO2-Emissionen zu reduzieren, andererseits freuen wir uns, eine langfristige und günstige Versorgungssicherheit zu ermöglichen. Mit diesem Projekt machen wir uns puncto Energieversorgung vom Ausland unabhängig und nutzen die Ressourcen quasi vor der Haustüre“, sagt Baumberger.
Die Stadtgemeinde Ansfelden ist einer der wichtigen Partner bei diesem Umwelt-Vorzeigeprojekt. Bereits seit über zehn Jahren sind über 2.000 Haushalte und Gebäude wie das Stadtamt, Schulen und Kindergärten im Stadtteil Haid an das Nahwärme-Heizwerk der Linz AG am Standort Haid angeschlossen und heizen klimaneutral. Auch im Stadtteil Kremsdorf (in der Nähe des Standorts der Smurfit Kappa Nettingsdorf) befinden sich kommunale Einrichtungen wie Kindergarten, Volksschule, betreubares Wohnen, Häuser in Privateigentum und Wohnbauten. Ihnen allen wird mit der umweltfreundlichen Abwärme ein Angebot zum aktiven Klimaschutz gemacht.
Ersparnis fürs Klima: 20.000 Tonnen CO2
Die Nettingsdorfer Wärmeauskoppelung ist mit 25 MegaWatt Leistung projektiert. Darüber hinaus soll eine rund 19 Kilometer lange Fernwärmetrasse zu rund 10.000 Haushalten im Großraum aufschließen. Nicht weniger als 20.000 Tonnen CO2 können somit eingespart werden. Die Wärmelieferung wird durch eine doppelte Kesselanlage gegen Ausfälle abgesichert – für die Kunden entsteht somit kein Risiko.
„Wir sind froh, mit der Bioenergie einen kompetenten Partner an Bord zu haben und ein Vorzeigeprojekt hinsichtlich Umweltschutz und Energieeffizienz umzusetzen“, sagt Smurfit Kappa Nettingsdorf-Vorstand Mag. Günther Hochrathner.
Förderungen für Umstieg auf erneuerbare Energie
Nicht nur effizient und unabhängig, sondern vor allem rasch soll die Projektumsetzung passieren. Die Fördertöpfe für Investitionen in nachhaltige Energieversorgung sind derzeit gut gefüllt. Immerhin hat sich Österreich bis 2030 nachhaltige Klimaziele gesetzt, bis 2040 will man seitens des Bundes gar die Klimaneutralität erreichen. Abwärmeprojekte wie in Ansfelden sind ein wesentliches Standbein dieser Strategie.
Positive Nutzung andernfalls ungenutzter Energie
Die Abwärmenutzung in Papierfabriken besitzt riesiges Potential in puncto Energieeffizienz. Nach der Erschließung der (Ab)Wärmequellen ergeben sich nicht nur ökonomische, sondern vor allem ökologische Vorteile. Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde und die positive Nutzung von andernfalls ungenutzter Wärmeenergie trägt wesentlich zum Klimaschutz bei. Damit können bei Smurfit Kappa Nettingsdorf bisher komplett unerschlossene Energiepotentiale verfügbar gemacht werden, denn rein ökologisch betrachtet ist die durch Abwärme ausgekoppelte Energie CO2-neutral. Für die Umwandlung in nutzbare Wärmeenergie werden keine zusätzlichen Primärenergiequellen benötigt.